Achtung! Diese Kosmetikprodukte sind eine Gefahr für Mensch und Umwelt

Der tägliche Gebrauch von Körperpflegeprodukten, Zahnpasten und Reinigungsmitteln bekannter Marken wird von vielen Konsumenten kaum hinterfragt. Viele Kosmetika, die von etablierten Herstellern produziert werden, enthalten jedoch Zusatzstoffe aus Mikroplastik, deren Verwendung nicht nur wirkungslos ist, sondern auch ein ethisches und gesundheitliches Problem darstellt.

Plastikkügelchen – Billiger Zusatzstoff ohne Pflegewirkung

Eine Vielzahl von Kosmetikprodukten enthalten winzige Granulate, die in unterschiedlichen Größen aus verschiedenen Arten von Plastik hergestellt werden und einen Durchmesser von maximal fünf Zentimetern aufweisen. Sie dienen in Zahnpasten, Bodylotionen, Duschgels, Seifen, Make-up, Shampoos und anderen Hygiene- und Pflegeprodukten, aber auch in einer Vielzahl von Reinigungsprodukten in erster Linie als Bindemittel und Füllstoffe, kommen jedoch auch als winzige, mechanisch reinigende Putzkörper in Gesichts- und Körperpeelings sowie speziellen aufhellenden Zahnpflegeprodukten zum Einsatz. Auch einige Pflegeprodukte für Babys von etablierten Marken enthalten diese schädlichen Füllstoffe. In vielen Badegels für kleine Kinder werden die Plastikgranulate zugesetzt, um für einen Glitzereffekt im Badewasser zu sorgen. Im Zuge von Analysen solcher Kosmetika stellte sich heraus, dass diese Kügelchen bis zu zehn Prozent der Inhaltsstoffe ausmachen können. Sie werden von den Herstellern oft als „Mikroperlen“ verharmlost und oft sogar als spezialreinigende Inhaltsstoffe beworben. Die Resultate von Verbrauchertests zeigen jedoch, dass der Zusatz solcher Plastikpartikel keinerlei Einfluss auf die Wirksamkeit von Pflegeprodukten nimmt. Die Hersteller greifen auf Mikroplastik nur deshalb zurück, weil es sich dabei um ein billiges, einfach zu verarbeitendes Material handelt. In vielen Untersuchungen wurde bestätigt, dass Kosmetika, die ohne den Einsatz von Plastikkügelchen auskommen, hochwertigere Inhaltsstoffe enthalten und daher in Konsumententests wesentlich bessere Bewertungen erhalten.

Verheerende Auswirkungen auf die Umwelt

Die Verwendung dieser aus Mikroplastik hergestellten Partikel ist ein weit verbreitetes Problem, das eine ernstzunehmende Gefahr für die Umwelt und die Gesundheit des Menschen darstellt. Im Rahmen der täglichen Körperpflege mit solchen Produkten gelangen die Mikroplastik-Kügelchen über Waschbecken, Dusche und Badewanne in das Abwasser und dadurch weiter in die Umwelt. Sie verunreinigen Flüsse und Meere und wurden von Wissenschaftlern in hoher Konzentration im Regenwasser und sogar in der Luft nachgewiesen. Von mitteleuropäischen Seen und Flüssen bis hin zum Ozean der Arktis wurde in nahezu allen Gewässern der Erde eine hohe Belastung mit Schadstoffen aus Plastik festgestellt.
Die Plastikpartikel werden von Lebewesen wie Fischen, Krebsen und Muscheln aus dem Wasser gefiltert und gelangen auf diese Weise in den Organismus. Da Plastik durch die zugesetzten Weichmacher die Eigenschaft besitzt, wie ein Magnet sämtliche schädlichen Toxine aus den Gewässern an sich zu binden, handelt es sich bei diesen Kügelchen um hochgiftige Partikel, die sich im Verdauungstrakt und im Fettgewebe der Tiere anreichern, deren Hormonhaushalt aus dem Gleichgewicht bringen und dadurch die Fortpflanzung negativ beeinträchtigen. Viele Lebewesen, in deren Magen-Darm-Trakt das Mikroplastik landet, verenden qualvoll an Schleimhautentzündungen und Vergiftungen. Aus diesem Grund fordern führende Umweltschutzorganisationen bereits seit Jahren ein internationales Verbot der Verwendung von Plastik als Zusatzstoffe für Kosmetik- und Reinigungsprodukte. Die EU unterstützt zwar einen freiwilligen Verzicht der Verwendung von Mikroplastik vonseiten der Konzerne, sprach sich allerdings bis heute nicht für ein europaweites Verbot aus.

Mit Plastik kontaminierte Lebensmittel

Aus dem Grundwasser und Klärschlamm gelangt das Mikroplastik in Düngemittel und dadurch weiter in die Nahrungskette. Nicht nur im Trinkwasser und in vielen landwirtschaftlichen Produkten wie Gemüse, Obst, Fleisch und Milchprodukten wurden die Plastikpartikel gefunden, auch viele Honigsorten sind mit diesen gesundheitsschädigenden Stoffen verunreinigt, da die Bienen die winzigen Kügelchen über die Luft und ihre Nahrung aufnehmen und über den Speichel weiterverarbeiten. Im menschlichen Körper hat die Anreicherung von Plastik genau dieselbe Wirkung wie bei Tieren. Durch die langfristige Belastung ist der Körper nicht mehr fähig, die Schadstoffe gänzlich auszuscheiden, wodurch sich diese im Gewebe anreichern. Im Magen-Darm-Trakt kommt es zu Entzündungsreaktionen, die Organe werden durch die Giftstoffe belastet und der Hormonhaushalt wird beeinträchtigt. Dadurch kann es beim Menschen wie bei Tieren auf lange Frist zu unterschiedlichen lebensbedrohlichen Krankheiten kommen. Auch die steigende Unfruchtbarkeit bringen Wissenschaftler mit der hohen Belastung des Organismus durch Plastikpartikel in Zusammenhang.

Vorsicht beim Kauf von Kosmetika – Schutz vor schädlichem Plastik

Um die Verwendung von Mikroplastik als Füllstoff für die Kosmetikprodukte vor dem Konsumenten zu verbergen, führen die Hersteller diese unter schlecht verständlichen, aus dem Lateinischen stammenden Namen auf den Produktverpackungen an. Oft sind die Angaben über die Plastikstoffe so platziert, dass sie entweder schlecht lesbar sind oder nur schwer entdeckt werden können. Sie sind in der Regel als Abkürzungen angeführt, die den meisten Menschen nicht geläufig sind. Um als Konsument zu verhindern, mit schädlichem Plastik versetzte Kosmetik- und Reinigungsprodukte zu erwerben, empfiehlt sich daher das genaue Studium jeder Verpackung vor dem Kauf. Vorsicht ist auch bei Marken geboten, die vermeintliche „Naturkosmetik“ produzieren oder natürliche Wirkstoffe mitverarbeiten. Die Plastikkügelchen können unter verschiedenen Namen beziehungsweise Abkürzungen angeführt sein. Abstand sollten Konsumenten von allen Kosmetika und Reinigungsmitteln halten, die Polyethylen (PE), Polypropylen (PP), Polyethylenterephtalat (PET), Polyamid (PA), Polyurethan (PUR) und Polyester (PES) enthalten. Auch die Abkürzungen EVA, PI, ANM, ACS und AC weisen auf im Produkt enthaltene Partikel hin, die aus Plastik hergestellt werden.
Umweltschutzorganisationen und Bund erstellen in regelmäßigen Abständen aktualisierte Listen der in Deutschland im Handel befindlichen Produkte, die Mikroplastik enthalten. Diese können im Internet abgerufen werden und führen genau an, welches Produkt mit welchem Plastik versetzt wurde. Durch das Studium dieser Einkaufsratgeber lässt sich die Verwendung solch schädlicher Kosmetika konsequent vermeiden. In vielen alternativen Produkten kommen Aprikosenkerne, gemahlene Nussschalen, Tonerde, Pflanzenpulver oder Wachskügelchen zum Einsatz, die nicht nur gesünder für Mensch und Umwelt sind, sondern sich auch als wesentlich wirkungsvoller in der täglichen Körperpflege erweisen.